Urheberrecht

Was müssen Sie über den Gebrauch von Onlinematerialien wissen?

Laden Ihre SchülerInnen Webinhalte (Bilder, Videos, Musik usw.) herunter, ist das Copyright prinzipiell nur dann zu berücksichtigen, wenn sie diese Inhalte wieder im Netz, als Blog, Wiki oder Präsentation veröffentlichen. Lassen Sie uns annehmen, die SchülerInnen haben einen Glog unter Verwendung von  HYPERLINK “http://www.glogster.com” www.glogster.com erstellt und Filmmaterial verwendet, das sie selbst mit einer Digitalkamera aufgenommen haben, sie haben den Text selbst geschrieben und Fotos aus dem Internet gezogen. Dann würden nur die Bilder aus dem Internet einer Lizenz unterliegen, da die SchülerInnen den Rest des Inhaltes selbst angefertigt haben.

Das Thema „Urheberrecht“ und „Lizenzen“ ist äußerst kompliziert und man erhält von unterschiedlichen Seiten unterschiedliche Informationen. Wenn selbst Medienanwälte sich nicht sicher sind, was erlaubt ist und was nicht, wie soll dies eine Lehrkraft entscheiden.

Dies bedeutet nun nicht, dass Sie „immer mit einem Bein im Gefängnis stehen“ (eine sehr beliebte Aussage unter LehrerInnen), wenn Sie ihre SchülerInnen Präsentationen, Videos oder Podcasts erstellen lassen. Sie sollten einfach nur ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen:

Nutzen Sie nur Software, für die Sie auch eine Lizenz besitzen. Dies kann eine Einzellizenz sein, d. h. die Software wird nur an einem Rechner benutzt oder eine Schullizenz, bei der eine bestimmte Anzahl von Rechnern erlaubt ist, eventuell gibt es sogar gar keine Einschränkung. Einige Anbieter erlauben Lehrkräften zusätzlich die Software auf ihrem Heimrechner zu installieren. Informieren Sie sich über die Konditionen!

Nutzen Sie Freeware. Heutzutage gibt es zahlreiche Programmierergemeinschaften, die Software kostenlos zur Verfügung stellen und weiterentwickeln. Die bekanntesten Beispiele sind wohl OpenOffice (Textverarbeitung und Tabellenkalkulation), Gimp (Bildbearbeitung) und Audacity (Tonbearbeitung). Manchmal ist die Bedienung nicht ganz so komfortabel, wie bei kommerziellen Produkten, und auch die Installation kann etwas schwieriger sein. Dennoch lohnt sich ein Test bevor teure kommerzielle Software angeschafft wird.

Für Bilder und Grafiken empfiehlt sich ein Blick in Wikipedia. Die Bilder, die hier verwendet werden, unterliegen meist einer Creative-Commons-Lizenz, d. h. sie können unter bestimmten Bedingungen kostenlos genutzt werden. Welche Bedingungen dies sind, finden Sie heraus, indem Sie auf das jeweilige Bild klicken und dann unter „Licensing“ nachschauen. Sie können auch direkt unter  HYPERLINK “http://commons.wikimedia.org” http://commons.wikimedia.org nach Bildern suchen. Auch Suchmaschinen ermöglichen es zunehmend gezielt nach zur kostenlosen Verwendung gekennzeichneten Bilder und Grafiken zu suchen.

Für Geräusche, Klänge und Musik gibt es ebenfalls Sammlungen wie z. B.  HYPERLINK “http://www.freesound.org” http://www.freesound.org,  HYPERLINK “http://ccmixter.org/” http://ccmixter.org/,  HYPERLINK “http://www.freemusicarchive.org/” http://www.freemusicarchive.org/. Hier findet sich etwas für jede Gelegenheit, jeden Geschmack und jedes Genre. Man muss nur etwas stöbern.

You Tube und andere Videoportale sind ein Problem. Die Möglichkeit des Einbettens verlockt natürlich dazu Inhalte in eigene Präsentationen oder in die eigene Webseite zu integrieren. Allerdings ist die Verbreitung offensichtlicher Urheberrechtsverletzungen (z. B. Sequenzen aus einem aktuellen Hollywoodfilm, hochgeladene Dokumentationen etc.) problematisch.

Unser Vorschlag ist daher: Sehen Sie die Einschränkungen durch das Urheberrecht als Chance kreativ zu sein. Lassen Sie so viel wie möglich durch die SchülerInnen selbst erstellen. Wenn Bilder, Videos und Musik von Anderen verwendet werden sollen, entscheiden Sie sich für eine Lizenz, die die kostenlose Verwendung ermöglicht, selbst wenn Sie nicht vorhaben Ihr Werk zu veröffentlichen. Zum einen dient dies der Selbstdisziplinierung (vielleicht wollen Sie es später doch verbreiten und müssen dann mühsam urhebergeschützte Materialien entfernen). Zum anderen wissen Sie nie, ob das Werk nicht doch gegen Ihren Willen verbreitet wird – dafür benötigt man oft nur ein paar Klicks.

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