Dichterlesung

Alter: 6+

Leicht *****

Überblick

Dank einer großen Zahl kostenloser und leicht zu nutzender Software war es noch nie so einfach Tonaufnahmen zu machen. Wir verwenden Tonaufnahmen z. B. für die Beurteilung von Lesefertigkeiten und um Eltern (indirekt) am Unterricht teilnehmen lassen zu können.

Beschreibung

Wenn Sie nicht schon eine Software für Tonaufnahmen auf Ihrem Computer haben, müssen Sie ein Programm aus dem Internet herunterladen. Wir haben „Audacity“ für unsere Stunde verwendet (Link siehe unten). Dieses Programm ist kostenlos und relativ einfach zu nutzen.

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, fordern Sie die SchülerInnen auf das Programm zu öffnen. Das Bedienungsfeld mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber man braucht eigentlich nur vier Schaltflächen (Sie sind leicht zu erkenne, da sie genauso aussehen, wie auf traditionellen Aufnahmegeräten):

Die Schaltfläche mit dem roten Kreis (Aufnahme)
Die Schaltfläche mit dem grünen Dreieck in der Mitte (Play).
Die Schaltfläche mit dem gelben Dreieck (Stop)
Die Schaltfläche mit den zwei Strichen (Pause)

Wenn die SchülerInnen bereit sind, drücken sie einfach auf „Aufnahme“ und fangen an zu lesen. Sind sie fertig, drücken sie „Stop“. Die Aufnahme kann abgespielt werden indem man „Play“ anklickt. Es ist wirklich so einfach. Dabei ist wichtig, den SchülernInnen zu sagen, dass sie die Aufnahme nicht stoppen sollen, wenn sie sich verlesen – schließlich wollen Sie ja die Lesequalität beurteilen. Dadurch entsteht bei den SchülernInnen eine größere Konzentration, die das fließende Lesen verbessert.

Der Schlüssel zu dieser Übung liegt in der Art und Weise, wie man die Aufnahmen verwendet. Wie im Überblick erwähnt, kann man die Aufnahmen einfach speichern und sie zur Beurteilung der individuellen Lesefertigkeit heranziehen. Das ist besonders hilfreich, wenn die Entwicklung des Lesens dokumentiert werden soll. Wir haben die Aufnahmen auch MitschülerInnen gegeben und sie um ein Feedback gebeten. Man sollte betroffene SchülerInnen allerdings zunächst fragen, ob sie damit einverstanden sind, da sich einige dabei sehr unwohl fühlen. Oft verfliegen aber anfängliche Bedenken schon nach kurzer Zeit. Die SchülerInnen können das Feedback dazu verwenden, sich Ziele zur Verbesserung der eigenen Lesefertigkeiten zu setzen.

Was brauche ich dazu?

„Audacity“ (http://audacity.sourceforge.net/download/) oder eine ähnliche Software für Tonaufnahmen (z. B. GarageBand).
Ein preiswertes, externes USB-Mikrofon ergibt oft eine viel bessere Tonaufnahme, als das eingebaute Mikrofon.

Extras

Die Aufnahmen können auch mit nach Hause genommen und zusammen mit den Eltern oder Großeltern angehört werden. So kommt ein Austausch zwischen Schule und Elternhaus zustande.

Hinweise und Tipps

Wenn Kinder nicht gewohnt sind, ihre aufgenommene Stimme zu hören können sie ziemlich nervös sein und anfangen zu kichern. Planen Sie daher etwas Eingewöhnungszeit ein. Ist der Neuigkeitsfaktor einmal beseitigt, reagieren die SchülerInnen nach unserer Erfahrung meist ziemlich souverän.

Sicherheitsaspekte

Machen Sie den SchülerInnen klar, dass Aufnahmen nicht ohne Nachfragen bei Eltern und involvierten MitschülerInnen ins Netz gestellt werden dürfen.

Weitere Einsatzmöglichkeiten für „Audacity“:

Bitten Sie SchülerInnen Hörbücher zu einem bestimmten Thema (z.B. „Unsere Haustiere“) für die Klasse zu erstellen, die auch von anderen Schulkindern, Klassen oder sogar Schulen genutzt werden können. Einige Kinder werden die ErzählerInnen sein wollen, andere können als ProduzentInnen, HerausgeberInnen, AufnahmeleiterInnen oder ähnliches fungieren. Dialoge aus Schulbüchern oder kurze Theaterstücke sind gut geeignet, da dies bedeutet, dass es kleine Sprechrollen für mehrere Kinder gibt.
Man kann auch Radioprogramme vorbereiten, wobei die SchülerInnen ein Script erstellen, Musikstücke auswählen, die sie spielen wollen und Interviews führen, z. B. mit der Schulleitung. Gefallen den SchülernInnen diese Ideen, dann probieren Sie die Aktivität „Podcast an die Eltern“ in diesem aus.